Bei Matrixzertifizierung ISO 9001 handelt es sich um eine Gruppenzertifizierung, bei der sich Unternehmen mit der gleichen Ausrichtung zusammenschliessen. Es wird bei allen beteiligten Unternehmen ein Qualitätsmanagementsystem, beispielsweise nach ISO 9001 eingeführt. Alle Unternehmen arbeiten nach einen zentralen Qualitätsmanagement Handbuch, dem sich lokale Arbeits- und Verfahrensanweisungen unterordnen bzw. ergänzen.
Voraussetzung für Matrixzertifizierung ISO 9001
Alle teilnehmenden Unternehmen sind in einem Verbund zusammengeschlossen. Zum Beispiel in einem eingetragenen Verein. Dieser legt die Regeln für das Qualitätsmanagementsystem (QM System) fest. Unteranderem benennt sie einen zentralen Qualitätsmanagement Beauftragten (QMB) mit weitreichenden Befugnissen bzgl. Anpassung und Aktualisierung des QM Systems. Das Qualitätsmanagement Handbuch regelt die Vorgaben für das QM System und beinhaltet unteranderem eine Qualitätspolitik und Qualitätsziele, die für alle Unternehmen verbindlich sind. Änderungen am QM System dürfen nur durch den QMB bzw. nach Freigabe erfolgen. Weitere Voraussetzung sind:
Zertifizierung
Die Matrixzertifizierung ISO 9001 bietet den großen Vorteil, dass bei der Zertifizierung nur 30% der beteiligten Unternehmen jährlich durch ein Zertifizierungsaudit begutachtet werden. Alle Unternehmen müssen der Zertifizierungsstelle jährlich die Ergebnisse interner Bewertungen zur Verfügung stellen. Das sind die Berichte der durchgeführten internen Audits, die Ergebnisse von Korrekturmaßnahmen sowie die Bewertung des Qualitätsmanagementsystem anhand der Managementbewertung.
Bei 20 Unternehmen werden dann 6 Unternehmen ausgewählt und durch die Zertifizierungsstelle begutachtet. Die Kosten bei diesen Verfahren sind weitaus geringer als bei einer Einzelzertifizierung. Alle Unternehmen, auch wenn diese in einem Jahr nicht durch die Auditoren begutachtet werden, bekommen ihr eigenes Zertifikat ausgehändigt.
Verpflichtung der Unternehmen
Die teilnehmenden Unternehmen verpflichten sich verbindlich, das Qualitätsmanagementsystem aufrecht zuerhalten und die internen Audits sowie die Managementbewertung mindestens 1x pro Jahr durchzuführen und abgeleitete Korrekturmaßnahmen wirksam umzusetzen. Der Zugriff durch einen zentralen Qualitätsmanagement Beauftragten (QMB) ist vertraglich geregelt.
Vorteile Unternehmen
Vorgehensweise
- Vertragliche Regelungen mit den beteiligten Unternehmen
- Benennung eines zentralen Qualitätsmanagement Beauftragten (QMB)
- Erstellung der erforderlichen Dokumente, Qualitätsmanagement Handbuch, Qualitätspolitik
- Festlegung von gemeinsamen Qualitätszielen
- Coaching der teilnehmenden Unternehmen (Einzelcoaching)
- Durchführung der internen Audits gemäß Auditprogramm
- Erstellung der zentralen Managementbewertung
- Auswahl einer akkreditierten Zertifizierungsstelle
- Durchführung der Matrixzertifizierung ISO 9001 gemäß Stichprobenverfahren
- Zertifikatserteilung an alle beteiligten Unternehmen (Zertifikatszyklus 3 Jahre)
- Unterjährige Unterstützung und Zertifizierungsvorbereitung 1. und 2. Überwachungsaudit
Unternehmensausrichtung
Unternehmen mit gleicher Unternehmensstruktur bzw. -ausrichtung sind beispielsweise:
Zusammenfassung
Eine Verbundzertifizierung oder Matrixzertifizierung ist gerade für kleine und mittlere Unternehmen eine alternative zur Einzelzertifizierung. Die Unternehmen können dadurch die Ressourcen und Kosten für das Qualitätsmanagementsystem auf alle beteiligten Unternehmen umlegen. Durch das zentrale Qualitätsmanagementsystem haben die Unternehmen weniger Aufwand und werden nur alle 3 – 5 Jahre durch die Zertifizierungsstelle auditiert. Durch die vergleichbaren Kenngrößen können die Unternehmen ein effektiveres Benchmarking durchführen.
Wünschen Sie weitere Informationen zur Matrixzertifizierung?
Über unser Kontaktformular können Sie uns jederzeit rund um die Uhr erreichen. Wir melden uns umgehend bei Ihnen.